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Typografie

Typografie ist die Aufbereitung von Text- und Bildinformationen zur Druckvorlage (Film) für Drucksachen.

Die Aufgabe des Setzers ist es, durch gute Typografie das Dokument entsprechend seines Bestimmungszweckes gut lesbar, werbewirksam oder ästhetisch schön zu gestalten.

Die alten Arbeitsweisen der Setzer im Bleisatz (Satz mit einzelnen Bleibuchstaben) wurden von der Computertechnik fast vollkommen abgelöst, da mit ihr wesentlich preisgünstiger, schneller und in besserer Qualität produziert werden kann.

Dem von älteren Setzern auch heute noch oft geäußerten Vorwurf, die Computertechnik sei unvollkommen, hat die Entwicklung deutlich gezeigt, dass dem nicht so ist. Die Präzision und Produktivität, die sich mit einem DTP-Programm erreichen lässt, wäre mit herkömmlichen Verfahren nie möglich gewesen. Wenn eine Drucksache typographisch schlecht gestaltet ist, liegt das immer am Setzer, nicht an der Technik. Der Computer kann nur dem Menschen die Routineaufgaben abnehmen - für Ästhetik hat er keinen Sinn.

Als erster Arbeitsschritt muss das Format für die zu erstellende Drucksache festgelegt werden. Dabei sollten aus Gründen der Materialersparnis und Wirtschaftlichkeit immer DIN-A-Formate oder ein ganzzahliger Teil davon gewählt werden, damit in der Druckerei wenig Abfall entsteht.

Um eine gute Lesbarkeit der Drucksache zu erreichen, wird diese entsprechend dem Verwendungszweck aufgeteilt. Dabei wird der sogenannte Satzspiegel festgelegt, der die Drucksache in Spalten, Bereiche für Text, Kopf und Seitennummer und Ränder einteilt. Dieser Satzspiegel ist die Grundlage aller Seiten dieser Drucksache, so dass sie ein einheitliches Äußeres erhält. Bei doppelseitigen Drucksachen ist der Satzspiegel spiegelbildlich angeordnet, die Ränder sollen vom Bund (innen) über den Kopf (oben) und den Außenrand zum Fuß (unten) größer werden (z. B. Bund = 2 cm, Kopf = 2,5 cm, Außenrand = 3 cm, Fuß = 4 cm).

Ob eine Einteilung des Textes in Spalten vorgenommen wird, hängt von der zur Verwendung kommenden Schriftgröße und der Menge des Textes ab. Eine Zeile sollte in einer Spalte nicht länger als 8 - 10 Wörter (= ca. 60 Buchstaben) sein, sonst findet das Auge den Anfang der nächsten Zeile nicht sofort, und der Lesefluss wird unterbrochen.

TIPP: Wenn Sie mit einem professionellen DTP-Programm arbeiten, sollten Sie bei mehrseitigen Dokumenten alle sich wiederholenden Elemente, wie Seitennummern, Kopf- und Fußzeilen, Textspalten usw. auf den sogenannten Grundseiten einrichten, damit sie dann automatisch auf allen Seiten erscheinen. Alle Arbeitsschritte sollte man sich vorher gut überlegen. Gegenüber dem "Einfach-Drauflospublizieren" spart man sich dadurch viel doppelte oder unnütze Arbeit und somit Zeit.

Die Wahl der Grundschrift (im Dokument vorherrschende Schrift) soll in erster Linie von guter Lesbarkeit bestimmt sein. Am schnellsten können wir Mitteleuropäer Times-Roman und ähnliche Schriften lesen, was aber mit Sicherheit Gewöhnungssache ist. Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Schrift ist der Zweck der Drucksache (z. B. für technische Beschreibungen einfache klare Schriften wie Helvetica).
Für Überschriften und Auszeichnungen (Hervorhebungen) sollte man einen Schriftschnitt (z. B. fett oder kursiv) aus der gleichen Schriftfamilie verwenden. Ist das aus irgendeinem Grund nicht möglich soll der Duktus (die Strichführung bzw. Schräglage) der anderen Schrift, bei möglichst vielen Gegensätzen (z. B. Grundschrift mit Serifen, Auszeichnungsschrift ohne) gleich sein.
Die Schriftgröße richtet sich vor allem nach der Art des Dokumentes. Am besten lesbar sind Schriften mit Serifen zwischen 9 und 12 Punkt Schriftgröße, die daher für Dokumente mit viel Text verwendet werden sollten.

Der Abstand zwischen den Zeilen soll für eine gute Lesbarkeit etwa 20 bis 25 % der Schriftgröße betragen. Dieser Wert ist in den meisten Programmen schon voreingestellt.

Der Wortabstand soll etwa die Breite des kleinen "i" besitzen. Bei automatischem Blocksatz entstehen oft sehr große Wortabstände, die beim Lesen stören. Diese muss man versuchen, durch Silbentrennung zu verringern. Viele Programme erledigen auch das automatisch, hier ist aber Kontrolle angesagt, da sich schnell Fehler einschleichen können.
TIPP: Um schnell die Wortabstände auf einer gedruckten Seite zu überprüfen, kneift man die Augen zusammen, so dass man nur noch verschwommen sieht. Die Seite erscheint dann in gleichmäßigem Grau, nur Absätze, zu große Wortabstände und sonstige Unregelmäßigkeiten machen sich als Flecken bemerkbar.

Die Laufweite einer Schrift ist der Abstand zwischen den Buchstaben einer Schrift. Sie kann verringert (unterschnitten) oder vergrößert (gesperrt) werden. Da die Schriften, die in den Schriftwerkstätten auf gute Lesbarkeit und Harmonie getrimmt wurden, bringt jede Änderung der Laufweite eine Verschlechterung der Lesbarkeit des Textes mit sich, weshalb man möglichst darauf verzichten sollte.

Der Satz kann linksbündig, zentriert, rechtsbündig und als Block angeordnet sein.
Bei zentriertem, rechts- und linksbündigem Satz, die nur für kürzere Texte in Frage kommen (da sie das Auge ermüden), sollen sich immer kürzere mit längeren Zeilen abwechseln, wobei auf sinngemäße Zeilentrennung geachtet werden muss. Trennungen sind nicht erlaubt.
Der Blocksatz ist die für das Auge am besten lesbare Satzart und sollte deshalb für längere Texte bevorzugt werden.

Auszeichnungen sind Hervorhebungen von Textpassagen aus dem übrigen Text. Im laufenden Text übliche Auszeichnungsmethoden sind VERSALIEN, fett, kursiv, kursiv-fett und KAPITÄLCHEN. Die Auszeichnungsmethode soll über das ganze Dokument gleichmäßig gewählt werden und eine Systematik erkennen lassen (z. B. für Überschriften - fette Versalien; für Namen - Kapitälchen; für besonders wichtige Textstellen - fett; für Bildunterschriften - kursiv).

Im Text eingebaute Bilder, Tabellen, Annoncen und dgl. sollen sich dem Satzspiegel anpassen, das heißt sie sollen mit der Satzkante abschließen. Größere Bilder gehen dann eben über 2 oder 3 Spalten, liegen aber immer innerhalb der festgelegten Seitenränder. Sollen sie noch größer sein, können sie auch über 2 Seiten gehen, oder am Rand angeschnitten sein.
TIPP: Bilder haben eine Unterschrift; Tabellen eine Überschrift.